Obdachloser Max Bryan – 1000 Kilometer für die Wohnung – Tourfinale heute

Gut eine Woche ist es her, dass der Obdachlose Max Bryan Station in Koblenz machte. Die Menschen dort fänden ihn „sehr sympatisch“, berichtet die in Koblenz ansässige Rhein.-Zeitung.

Es war die 11. Etappe und wie auf jeder Etappe seiner Radtour suchte der Obdachlose das direkte Gespräch mit den Passanten, um auf sein Projekt „wohnungsmelder.org“ hinzuweisen. Interessierte können dort freien Wohnraum melden.

Schon im Oktober kritisierten Sozialstationen, dass im Raum Koblenz zwar ausreichend Wohnraum vorhanden sei, die Vermieter oft aber auch davor zurückschrecken, an wohnsitzlose Menschen zu vermieten. Bryan selbst machte diese Erfahrung in Hameln, seiner 6. Etappe (Medien berichteten).

Quelle: http://www.rhein-zeitung.de/regionales/koblenz_artikel,-Junger-Obdachloser-radelt-quer-durchs-Land-_arid,356307.html

Wie schwer es ist, als Obdachloser eine Wohnung zu mieten, erlebte Max Bryan bei seinem Zwischenstopp in Hameln. Ein Hausverwalter hätte ihm dort eine Zweizimmerwohnung angeboten, berichtet Bryan. Als er dann aber zugab, dass er zurzeit keinen festen Wohnsitz hat, zog der Hausverwalter das Angebot mit Hinweis auf die Firmenpolitik zurück.

Nun hofft Bryan auf „Kommissar Zufall“ und spricht die Leute direkt auf der Straße an, ob jemand einen Ort kenne, wo eine Wohnung frei wird oder ein Bekannter bereit wäre, dem Obdachlosen eine Wohnung zu vermieten. Medien berichten inzwischen bundesweit über die Aktion, zuletzt auch die „Welt“ und das Hamburger Abendblatt.

http://www.welt.de/regionales/hamburg/article13784701/Deutschland-Tour-fuer-eine-bezahlbare-Wohnung.html

(VL) Er hat es so verdient, ist 1000 km mit dem Rad gefahren und will auch anderen helfen, die in der selben Situation gefangen sind.

Vor fast zwei Jahren verlor Max Bryan seine Wohnung, weil der Vermieter „Eigenbedarf“
anmeldete. Der ehemalige Reisekaufmann packte seine Sachen und lagerte sie ein, in einem 30 Kubikmeter Container, der auch jetzt noch in Hamburg steht. Bryan selbst schläft auf der Straße. „Ich kann auf den Container nicht verzichten. Entweder lebe ich auf der Straße und zahle fürs Lager die Miete, oder ich finde eine Zweizimmerwohnung, in die ich meine Sachen auch mitnehmen kann“, erklärt Max Bryan im Interview mit der Rhein-Zeitung.

Doch auch in Koblenz ist günstiger Mietraum rar. Zwar seien Angebote vorhanden, viele der Vermieter sträuben sich aber davor, an Obdachlose zu vermieten.

Der 36-Jährige möchte mit seiner Tour darauf aufmerksam machen, dass es zu wenig Wohnungen für sozial Schwache und Obdachlose gibt. Im Hessischen Bad Nauheim soll die „Tour d´appartement“ dann am Silvester-Abend zu Ende gehen.

(VL) fernsehforum.com

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Infos zu Max Bryan unter http://www.maxbryan.com

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