Wer holt den Milliarden Jackpot ? Kassenüberschuss lockt die Politik.

Bonn, 17.02.2012. Der gesetzlich Versicherte Beitragszahler fragt sich zu Recht, ob die Milliarden-Überschüsse aus den gesetzlichen Krankenkassen an ihn weiter gegeben werden, oder ob das viele Geld anderweitig verwendet wird. Die gesetzlichen Kassen haben in den letzten Monaten bedingt durch eine gute Konjunktur und die niedrige Arbeitslosenquote einen fetten Geldsack angehäuft. So kommen Milliarden-Überschüsse zusammen . Was passiert mit dem Geld ?

Einige Kassen überlegen, dem Beitragszahler Prämien zurück zu erstatten. Die meisten jedoch horten die Milliarden, um für schlechte Zeiten vor zu sorgen, denn schließlich ist die Euro-Krise längst nicht mehr einzuschätzen. Da kann sich noch vieles tun. Bundesfinanzminister Schäuble (CDU) hat schon ein Auge auf die vielen Milliarden geworfen und möchte gerne die Zuschüsse für die gesetzlichen Kassen kürzen, um das ersparte Geld dann anderweitig ein zu setzen. Davon sind die Bürger jedoch nicht begeistert. Auch die anderen Sozialkassen – wie die Arbeitslosenversicherung oder auch die Rentenversicherung häufen derzeit dicke Konten an. Und natürlich möchte der arbeitende Bürger von seiner Leistung profitieren. Eine Beitragsrückerstattung der gesetzlichen Krankenkassen befürwortet jedoch nicht jeder Versicherte. Vielen ist es lieber, eine Stabilität der Beiträge für die kommenden Jahre zu erhalten. Keine Erhöhungen der Beitragssätze sind den meisten Versicherten am liebsten. In Zeiten der Euro-Krise ist Stabilität und Verlässlichkeit gefragt. Ein anderes Modell könnte sein, dass die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung gesenkt werden. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass die gesetzlichen Kassen die Überschüsse an die Beitragszahler weiterreichen müssen. Nur einige Kassen haben jedoch von dieser Möglichkeit bisher Gebrauch gemacht.

Ca. 13 Millionen Euro Überschuss könnten die gesetzlichen Kassen an ihre Mitglieder weiter reichen. Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) fordert die Kassen dazu auf, die Milliarden Überschüsse nicht weiter zu horten, sondern diese an die Mitglieder aus zu zahlen und somit den Bürger an den Gewinnen teil haben zu lassen, denn schließlich hat dieser die Überschüssen auch mit erwirtschaftet.

Den gesetzlichen Kassen geht es so gut wie nie. Diese Situation ist so gut wie nie vorgekommen. Milliarden Überschüsse bei den Kassen, eine seltene Tatsache. Die Versicherer sind zwar auch gesetzlich dazu verpflichtet, eine Reserve zu halten, jedoch nicht in Milliardenhöhe. Ohne Not könnten sie tatsächlich den gesetzlich versicherten Beitragszahlern ein Teil des Geldes vergüten. Aber nicht jede Kasse verfügt über eine solch hohe Reserve. Kassen, wie beispielsweise die DAK verfügen über keine Reserven. Da ist darüber nachzudenken, ein solidarisiertes System zu bilden, in dem – wie etwa beim Länderfinanzausgleich – die Kassen sich untereinander behilflich sind. Denn irgendwann wird es sicher so sein, das die Beitragszahler sich nur in die Kassen anmelden, die die günstigsten Konditionen anbieten können, und somit wäre die ein oder andere Kasse zum Scheitern verurteilt.

In der PKV (private Krankenversicherung) setzt sich dagegen ein Preisanstieg fort, der in den vergangenen 15 Jahren etwas stärker war als bei den gesetzlichen Kassen. Hier lohnt sich ein PKV Vergleich. Die Konkurrenz ist größer denn je. Private KV Rechner sind im Netz zahlreich vertreten. Die Kosten laufen den privaten Anbietern nahezu davon. Der Verband der Privaten Krankenversicherung und der VeDeVe (Verband der Versicherten) versuchen deshalb, mehr Einfluss auf Mengen, Preise und Qualität der Leistungen zu gewinnen, die die Privatversicherten erhalten. Bei vielen Tarifen ist der Leistungsumfang schon jetzt kleiner als das Angebot der gesetzlichen Krankenversicherung, weshalb es sicherlich sinnvoll sein kann, sich zu informieren und schlau zu machen.

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