Pavel Vitalis: Kommunikation mit dem christlichen Gott – Glaubensverfall – Leibeskräfte und Empfindung

Seit der Postmoderne ist die Kommunikation mit Gott ins Stocken geraten. Immer weniger Menschen gehen in die Kirche. Was lernen wir daraus? Die traditionelle Kommunikation bedarf einer Metamorphose, die Beziehung zu Gott gelingt nicht mehr auf dem alten Wege.
Über zweitausend Jahre haben die Gläubigen in kollektiver Weise den Zugang zu Gott gesucht. Organisiert wurde dieser Zugang von den Kirchen. Der Bedeutungsverlust der Kirchen von heute signalisiert, dass an Stelle des kollektiven Zugangs eine neue Umgangsform mit Gott dringend nötig ist. Das muss eine individuelle Umgangsform sein.
Gottesgedanken, die ihr Kräftepotenzial durch die Hinabzerrung auf eine intellektuell-materielle Ebene des Denkens eingebüßt haben, müssen wir helfen, wieder zu Kräften zu kommen. Die Kraft des Glaubens, die Kommunikation mit Gott, findet heute mit Hilfe der Leibkräfte statt. Der Mensch kommt durch seine Fähigkeit der Empfindung in den Besitz dieser Kräfte. Die Leibkräfte halten die Verbindung zu der nicht-materiellen Dimension des menschlichen Lebens aufrecht. Damit hat jeder Mensch die Chance durch die Evidenz der Leibkräfte eine Beziehung zu Gott aufzunehmen und während seines ganzen irdischen Lebens auch aufrecht zu erhalten.
Wer den Glauben zurückgewinnen will, muss daher aus der materiellen Verdinglichung und Unterdrückung die verlorene Empfindungsfähigkeit zurückgewinnen. Machtbezogene Verzettelung, Intellektualismus unserer kulturellen Zeit stehen dieser Aufgabe im Wege.
Häufig wird die Empfindung mit dem Gefühl verwechselt. Eine christliche Anthropologie (Menschenkunde) bedarf hier der Differenzierung. Wenn die Empfindung mit dem Intellekt in Beziehung tritt, dann treten Einheit und Differenz miteinander in einen Dialog. Durch diese Dialogfähigkeit entsteht das Gefühl, dessen höchste Form die Liebe ist.
Pavel Vitalis schrieb über die Missverständnisse der postmodernen Gottesvorstellung das Buch: „Peter Sloterdijks religiöse Verstellungen aus der Sicht des Urchristentums“,  Norderstedt, 2008.
Pal Dragos beschrieb die bis heute kaum berücksichtigten Gründe des Glaubensverfalls unter dem Titel: „Vom Urchristentum zur Kreise des Subjekts“, Norderstedt, 2008.
Weitere Infos unter: www.wachstumstrend.de
Kostenfreie Leseproben: www.pal-dragos.de

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