Kreativität & Inspiration – einfache Tipps für die richtige Geschäftsidee

Sie kennen das – es muss dringend ein Slogan für eine Werbeanzeige oder ein kreativer Einfall für eine Verpackung her und Ihnen fällt nichts ein. Und einen Firmennamen haben Sie auch noch nicht, dabei stehen Sie doch kurz vor dem Gespräch mit der Bank. Letzte Woche einen wirklich tollen Gedanken dazu … nach dem Gespräch mit der Nachbarin … was war das nochmal? Oder haben Sie etwas dazu in der Zeitung gelesen? Sie wissen es einfach nicht mehr, weil Sie als angehender Selbständiger 1000 Dinge gleichzeitig im Kopf haben. Das passiert jedem Unternehmer. Egal, ob Sie frischgebackener Existenzgründer sind oder schon ein alter Hase in Ihrem Fach, kein Mensch kann sich alles merken. Inspiration ist nicht jederzeit gegeben und nur ganz wenige Menschen haben Geistesblitze am Fließband.

Darum ein einfacher Tipp für den Start: Notieren Sie schon vor der Existenzgründung alle Dinge, die für Ihr Unternehmen wichtig sein könnten, immer direkt in ein kleines Notizbuch oder in Ihr Smartphone. Wenn Sie in der Zeitung etwas Spannendes entdecken, z. B. eine gute Anzeige der Konkurrenz, dann packen Sie die Seite in einen Ordner und legen sich so einen nützlichen Fundus von möglichen Ideen an. Das Rad muss nicht immer wieder neu erfunden werden. Wenn Sie etwas Interessantes finden, können Sie dies später als Grundlage für Ihr eigenes Projekt nehmen und auf sich und Ihr Unternehmen zuschneiden.

Jeder Existenzgründer braucht einen eigenen Ideen-Fundus

Wenn Sie sich fragen, was alles in Ihren Kreativ-Fundus gehört, hier nur einige Beispiele:

  • Werbeanzeigen der Konkurrenz, Bekanntgaben, Einladungen zum Tag der offenen Tür, Neueröffnungen etc.
  • Namen anderer Unternehmen: gerade interessant für Neugründer, die sich noch nicht entschieden haben
  • Produktnamen: falls Sie Ihr Sortiment langfristig erweitern möchten und viele verschiedene Ideen benötigen
  • Geschäftsideen: wenn Sie bisher noch nicht das Passende für sich gefunden haben
  • Kooperationspartner der Konkurrenz: könnte in Zukunft auch für Sie interessant sein
  • Informationen für Fördermöglichkeiten, Tipps zur Existenzgründung u. Ä., auch wenn es jetzt noch nicht zum Tragen kommt
  • Fotos (Produktfotos etc.) anderer Unternehmen für Werbung, Deko o. Ä.
  • Tolle Verpackungsideen anderer Hersteller, Prospekte, Flyer

Lassen Sie Ihren Fundus wachsen, pflegen Sie ihn kontinuierlich und werfen Sie immer wieder einen Blick hinein. Mit der Zeit wird Ihre Sammlung immer größer und Sie haben mehr und mehr Denkansätze zur Verfügung, von denen aus Sie weiterdenken können. Noch ein Vorteil: Das Ganze kostet Sie nichts außer etwas Zeit.

Eine einfache Kreativtechnik für jeden Unternehmer

Es gibt Berufszweige, die sich mit einzige und allein mit den Themen Kreativität und Ideenfindung beschäftigen. Viele Menschen machen den ganzen Tag nichts anderes, als Ideen hervorzubringen und Neues zu erfinden. Dafür ist zwar ein gewisses Talent nötig, um so etwas beruflich zu machen. Ideen haben kann allerdings jeder Mensch, der eine mehr, der andere weniger. Bei einigen Menschen geht es schneller, andere benötigen mehr Zeit bis zum ultimativen Einfall. Unzählige Methoden wurden von Wissenschaft und Forschung hervorgebracht, um kreative Prozesse in Gang bringen und zur optimalen Idee zu führen. Vieles davon macht sicher Sinn, jedoch muss man sich z. T. sehr gründlich mit der Materie beschäftigen und das Ganze trainieren. Gerade in der Gründungsphase hat man als angehender Selbständiger im Normalfall weder die Zeit noch die Nerven dazu. Doch gerade in dieser wichtigen Zeit sind Ideen gefragt! Was also tun? Welche Methoden kosten nichts und sind leicht umsetzbar?

Tipp: Assoziieren Sie einfach munter drauflos! Schreiben Sie das Thema, zu dem Sie eine Idee benötigen, auf einen Zettel und notieren Sie drumherum alles, was Ihnen dazu einfällt. Wild durcheinander, nach Lust und Laune. Alle Assoziationen, alle Gedanken, alle Gefühle gehören auf diesen Zettel. Sortieren Sie Ihre Einfälle nicht und lassen Sie nichts weg, weil Sie es vielleicht im Moment nicht gut oder wichtig finden. In Kombination mit anderen Stichworten kann daraus der entscheidende Gedanke entstehen. Es kann auch helfen, alle Worte auf ein großes, gut lesbares Plakat oder ein Flipchart zu schreiben, das man immer im Blick hat. So können Ihre Gedanken unbewusst weiterarbeiten, wenn Sie gerade mit etwas anderem beschäftigt sind.

Ein konkretes Beispiel aus der Gründungsphase einer Geschäftsidee

Nehmen wir an, Ihre Geschäftsidee ist der Verkauf von Obst und Gemüse auf einem Wochenmarkt. Ihnen ist wichtig, dass Ihre Produkte von regionalen Landwirten stammen, deren nachhaltige und umweltbewusste Arbeitsweise Sie persönlich kennen. Für Ihre Existenzgründung fehlt Ihnen jetzt allerdings noch der passende Name. Vieles ist schon vergeben und Sie drehen sich mit Ihren Namensideen im Kreis. Damit eine Eingebung kommt, müssen Sie Ihrem Gehirn zuerst etwas Futter geben. Notieren Sie dazu als Ausgangspunkt Ihre Geschäftsidee „Obst und Gemüse vom Markt“ und schreiben rund um diesen Punkt alles auf, was Ihnen dazu einfällt. Das können Begriffe sein wie Nachhaltigkeit, regional, Tomaten, saftig, immer frisch, direkt vom Erzeuger, pure Natur, intensiver Geschmack, süß, alte Sorten, Marktbesuch mit der Familie (Mutter, Vater, Oma, Opa, Tante), keine Plastikverpackungen, gesunde Ernährung, Landleben, Erinnerungen, Idylle, gute alte Zeit, Wochenmarkt, wie bei Muttern, Geschmack von Heimat, unbehandelt, Apfelsorten, keine Pestizide usw. usw. Schreiben Sie immer wieder auch zwischendurch etwas auf, wenn Sie einen Gedanken dazu haben. Nichts ist unwichtig, alles kann zur Lösung und zur genialen Idee führen.

Auf einmal macht es KLICK

Es wird einen Moment geben, in dem Folgendes passiert: Irgendwann werden Begriffe zueinander finden, werden Wortkreationen entstehen, die letztendlich zu Ihrem Unternehmensnamen führen. Im obigen Beispiel könnte ein witziger Name wie „Tante Tomate™“ dabei rauskommen. Oder etwas wie „HeimatFrische“ oder „Süß & saftig“. Ihr Vorteil bei dieser einfachen Methode ist, dass Sie als Existenzgründer alle Vorteile Ihres Unternehmens mehrfach durchgegangen sind oder vielleicht sogar schon für einen Businessplan aufgelistet haben. Sie kennen Ihr Geschäft am besten, Sie sind davon überzeugt und haben sich Monate oder sogar schon Jahre damit beschäftigt. Ihnen fallen sicher Worte oder Sätze ein, die mit Ihrem Angebot zu tun haben. Wenn Sie nach einer Idee für eine Kooperation suchen, gehen Sie in Gedanken alle Menschen durch, die Sie kennen. Notieren Sie alles, selbst Ihre Bedenken. Ihr Gehirn kann niemals alle Eckdaten gleichzeitig „auf dem Schirm“ haben. Durch das Aufschreiben und Sichtbarmachen helfen Sie sich selbst dabei, effektiver zu denken. Geben Sie sich Zeit und beschäftigen Sie sich ruhig auch mal mit etwas anderem, bis Ihnen wieder ein Gedanke kommt. Schauen Sie sich zwischendurch, z. B. beim Kaffee, immer mal wieder an, was Sie aufgeschrieben haben und lassen Sie Ihren Gedanken dabei einfach freien Lauf. Nach einiger Zeit wird es Ihnen immer leichter fallen und vielleicht kommt Ihnen nicht nur eine tolle Idee für Ihr eigentliches Problem, sondern auch noch für eine ganz andere Sache.

Wichtiger Austausch von Gründer zu Gründer

Der Austausch mit anderen Gründern oder Personen, die sich in der gleichen Phase befinden wie Sie, ist eine weitere Empfehlung zum Ankurbeln der Kreativität. Ihre Betriebsblindheit kann nämlich dazu führen, dass Sie selbst den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen. In dem Fall kann eine andere Perspektive oder neuer Input dazu führen, dass Ihre Kreativität wieder ins Laufen kommt. Außerdem haben andere Existenzgründer ähnliche Gedankengänge hinter sich und sicher die eine oder andere Idee, die nicht zu ihrem, aber vielleicht zu Ihrem Unternehmen passt. Auch von Unternehmern, die die Gründungsphase bereits erfolgreich abgeschlossen haben, können Sie sich Unterstützung zu holen. Viele sind sicher bereit, Ihnen weiter zu helfen, sei es durch Gespräche oder Kontakte. Profitieren Sie von den Erfahrungen anderer und fragen Sie Ihr Netzwerk nach Unterstützung. Sie müssen nicht alles alleine können und oft ist Brainstorming mit mehreren Personen deutlich effektiver und kreativer als das Grübeln alleine im Homeoffice. Man kann mit seinem Gegenüber Einfälle diskutieren, mit Ideen „Ping Pong spielen“ und so völlig neue Gedankenwege zu beschreiten. Die Mischung aus ruhiger Zeit zum Nachdenken und Inspiration durch andere Menschen oder generell Input von außen führt häufig zum erwünschten Ziel. Noch ein Vorteil, wenn Sie Ihr Netzwerk „anzapfen“: Sie erhalten so vielleicht zusätzlich andere Informationen rund um das Thema Unternehmensgründung, z. B. welche Fördermöglichkeiten Sie in Anspruch nehmen können, wenn Sie Arbeitslosengeld beziehen und sich aus der Arbeitslosigkeit heraus selbständig machen möchten. Viele Existenzgründer in Deutschland haben diesen Schritt bereits erfolgreich gewagt und teilen gerne ihre Erfahrungen mit Ihnen.

Grundsätzliches zum Thema Kreativität

Machen Sie sich nichts daraus, wenn in manchen Momenten einfach keine Idee aufkommen will. Das kann viele Ursachen haben und nicht alle können Sie aktiv beeinflussen. Was Sie aber tun können, ist für eine positive und denkfördernde Umgebung zu sorgen, wenn Sie kreativ sein möchten. Grundlegend ist eine positive Grundstimmung, nur so ist das Ergebnis auch positiv. Mit Wut im Bauch oder im Stress kann das Gehirn keine kreative Höchstleistung bringen, da es mit der Bewältigung der negativen Gefühle/Situation beschäftigt ist. Ausnahmen gibt es natürlich auch hier. Wenn Sie sich etwa als Kunde über etwas sehr aufregen, was Ihnen beim Einkaufen passiert ist, kann Ihnen dadurch durchaus etwas Positives für Ihr eigenes Business einfallen. In der Regel aber braucht Kreativität eine schöne Umgebung und gute Atmosphäre, um richtig in Schwung zu kommen. Existenzgründer, vor allem in Deutschland, werden mit Unmengen bürokratischer Hürden konfrontiert. Bis eine Geschäftsidee zur Unternehmensgründung führt, sind viele Dinge zu bedenken. Ein Businessplan muss erstellt werden, Finanzierungsmöglichkeiten geprüft und beantragt, Themen wie Versicherung und Steuern geklärt werden. Um in dieser wichtigen Phase als Gründer noch kreativ sein zu können, muss man sich Freiräume für Inspiration schaffen, auch wenn es mitunter schwerfällt.

Ideen kommen da, wo es Ihnen gut geht

Viele Menschen haben die besten Einfälle an bestimmten Orten, an denen Sie sich erfahrungsgemäß wohlfühlen. Das kann ein Spaziergang in der Natur sein oder unter der Dusche bzw. bei einem schönen Schaumbad. Egal, wo und wie Sie sich zufrieden, locker und ausgeglichen fühlen – das sind perfekte Situationen, um den Geist schweifen zu lassen und kreativ zu sein. Sich einfach inspirieren lassen. Ganz ohne Zwang, was kommt das kommt. Egal, bei welcher Gelegenheit. Sie besuchen gerade ein spannendes Existenzgründerseminar und haben eine halbe Stunde Kaffeepause? Wenn Sie richtig begeistert sind, sollten Sie einige Minuten nutzen, um über eine anliegende Idee nachzudenken. Erstens sind Sie gerade mitten im Thema und zweitens richtig gut drauf und im Flow. Wichtig ist auch hier, keinen Gedanken von Vornherein zu verwerfen. Oft ergibt sich erst später ein Sinn, der sich durch weitere Gedankengänge auftut. Beschneiden Sie Ihre Kreativität nicht und spielen Sie mit Ihren Einfällen. Sehen Sie das Ganze nicht als Muss an, sondern als tolle Gelegenheit, Ihr Unternehmen zu gestalten und ihm etwas Persönliches und Einzigartiges zu geben.

Wichtig: Immer alles aufschreiben, auch wenn Sie unterwegs sind. So viele tolle Ideen wurden nicht umgesetzt, weil man sie schlichtweg vergessen hat, aufzuschreiben und sie wieder vergessen hat.

Geben Sie nicht auf, wenn es länger dauert als Sie erwartet haben bzw. wenn es nicht zu schnell geht wie beispielsweise bei befreundeten Existenzgründern. Jeder Gründer ist anders und jedes Unternehmen ist trotz eventueller Gemeinsamkeiten doch im Grunde ganz anders. Von der Geschäftsidee über die Finanzierung, Umsetzung des Businessplans bis hin zur eigentlichen Gründung – keine Gründung ist gleich und genau das ist eine riesige Chance. Nur dann, wenn Sie Ihren eigenen Weg und Ihre eigenen Ideen finden, wird Ihr Unternehmen zu einer eigenen Marke. Jeder Selbständige hat eigene Stärken und nur die wenigsten sind Idee-Genies. Meistens sind es Zufälle, die letztendlich zum Ziel führen. Allerdings können Sie mit den oben genannten einfachen Methoden dem Zufall auf die Sprünge helfen. Nehmen Sie ruhig kompetente Beratung in Anspruch, wenn Sie an einem Punkt merken, dass Sie festhängen. Vielleicht reicht schon ein wenig Input von außen, um wieder Klarheit und Schwung den Gründungsprozess zu bringen.

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