Sharing in den USA: Auch die US-Bürger teilen gern!

In den letzten Jahren hat sich ein Wirtschaftsprinzip entwickelt, dass das Potenzial besitzt, die Art und Weise des Wirtschaftens nachhaltig zu beeinflussen und zu verändern. Die Rede ist vom Sharing. Sharing meint einerseits das Teilen von allerlei Dingen wie etwa von Autos, Parkplätzen, Lebensmitteln und Fahrrädern. Andere Sharing-Varianten schaffen die Infrastruktur, damit Menschen sich über private Netzwerke hinaus gegenseitig unterstützen können.

 

Letztlich geht es um einen Teilbereich der Ökonomie, in dem Menschen bisweilen zugleich Anbieter und Nachfrager sind, in dem Ressourcen wie Fahrzeuge und Platz, etwa in vollen Städten (beim Parkplatz-Sharing), effektiver genutzt werden, und in dem Ausschuss verringert wird, weil etwa in zu großen Mengen gekaufte Lebensmittel weitergegeben werden, bevor sie verrotten. Sharing ist in den USA ebenso wie in Europa ein Trend. „Auch für Deutsche mit einer guten Sharing-Idee können die USA damit zu einem Markt werden, auf dem ihre Idee zu einem erfolgreichen Geschäft reift“, sagt Max Karagoz vom Unternehmen ALTON (http://www.corporation.de), das deutschsprachige Gründer bei der Gründung von Unternehmen mit US-amerikanischer Rechtsform unterstützt.

Sharing ist nicht nur Business.

Sharing ist nicht nur Business. Es ist vielleicht auch ein Statement, eine Form des neuen Umgangs mit Ressourcen, etwas, das viele Non-Profit-Organisationen in den USA aufgreifen und umsetzen. Das zeigt beispielsweise die Studie „Bike Sharing in the United States“. Sie wurde vom US-amerikanischen „Pedestrian and Bicycle Information Center“ und der „Toole Design Group“ in Kooperation mit der Federal Highway Administration erstellt, einer Abteilung des US-Verkehrsministeriums. Viele Beispiele praktischer Umsetzung der Bike-Sharing-Idee, die in der Studie aufgeführt sind, stammen aus dem Nonprofit-Bereich. Das grundlegende Bike-Sharing Prinzip ist dabei immer ähnlich: Fahrräder stehen den Mitgliedern eines Netzwerks im öffentlichen Raum zur Verfügung, können von ihnen genutzt und an derselben oder einer anderen Station des Netzwerks wieder abgestellt werden.

 

Dass das „Pedestrian and Bicycle Information Center“ und die Toole Design Group die Studie durchgeführt haben, passt gut. Die Toole Design Group ist eins der in den USA führenden Architektur-Unternehmen mit Schwerpunkt in der Planung und Ausführung von Infrastruktur-Projekten für Radler und Fußgänger. Und das Pedestrian and Bicycle Information Center hat sich zum Ziel gesetzt, die Lebensqualität in US-Gemeinden durch mehr Möglichkeiten zu steigern, dort sicher Rad zu fahren und zu laufen. Die Studie beider Organisationen trägt den vollständigen Titel „Bike Sharing in The United States: State of the Practice and Guide to Implementation“ und stammt aus dem September 2012. Sie beschäftigt sich mit vielen Beispielen praktischer Umsetzung von Bikesharing. Darüber hinaus definiert sie Erfolgsfaktoren, nennt Fördermodelle sowie demografische und geografische Trends mit Relevanz für Bike-Share-Modelle. Sie bietet zudem einerseits einen Schritt-für-Schritt-Ansatz für den Aufbau neuer Bike-Sharing-Netzwerke und diskutiert andererseits Ansätze, um die Nachfrage für bestehende Netzwerke anzukurbeln und ihnen Wege für eine Expansion zu ebnen.

Sharing ist nicht nur Business. Aber auch.

Bike-Sharing ist auch in den USA kein Bereich, in dem NUR Nonprofit-Organisationen agieren. Ein Beispiel eines Bikesharing-Netzwerkes, hinter dem ein auf Gewinne abzielendes Unternehmen steht, ist das Netzwerk der DecoBike LLC aus Miami Beach. DecoBike ist ein preisgekrönter Entwickler von Bike-Shareprogrammen und besteht laut eigener Angaben aus einer Gruppe erfahrener Business-Pioniere, die bereits 2004 einige der frühesten Varianten von Bike-Sharing initiiert haben, als dieses Geschäft in den USA noch ganz neu war. DecoBike selbst startete im März 2011, heißt es in der „Bike Sharing in The United States“ Studie. Im September 2012 besaß das Unternehmen laut Studie bereits 800 Räder im Vergleich zu 500 beim Unternehmensstart. Es gab 91 Radstationen, während es zum Start erst 50 gewesen waren. Keine Frage: Auch für privat geführte Unternehmen kann Sharing Chancen auf Wachstum bieten. 

Es gibt viele Sharing-Formen. Und viele Geschäftsmodelle.

Bike-Sharing ist nur eine Variante des Sharings. Die Los Angeles Times hat am 22. November einen Artikel mit dem Titel „Top ten ways to take advantage of the ’sharing economy’“ veröffentlicht und weitere Bereiche aufgezeigt, in denen Sharing in den USA eine Rolle spielt. Neben Bike-Sharing werden im Artikel unter anderem Zimmer-Sharing, Büro-Sharing und Parkraum-Sharing genannt. Bei manchen Sharing Ideen geht es auch oder vor allem um Vernetzung, sodass Menschen mit unterschiedlichen, aber zueinander passenden Bedürfnissen aufeinandertreffen: Das ist beispielsweise bei Dogsitting-Netzwerken der Fall, bei denen Menschen, die mit Hunden zusammenleben und bisweilen Betreuer für ihre Vierbeiner suchen, auf Menschen ohne Hund treffen, die sich gerne ab und an um Vierbeiner kümmern.

 

Beim Sharing spielt oft der Gedanke eine Rolle, dass es Wirtschaft verändert, was nicht mit einer Wirtschaftsfeindlichkeit verwechselt werden sollte. „Sharing gibt der Wirtschaft neue Impulse und ich bin sehr gespannt, wie es sich in den USA weiter entwickelt“, sagt Max Karagoz vom Unternehmen ALTON. Er sieht auch für deutschsprachige Unternehmer und Unternehmensgründer mit Sharing-Ideen oder Ideen für dem Sharing dienende Apps Raum in den USA, um ihre Pläne zu verwirklichen. Sein Unternehmen ALTON unterstützt solche Gründer bei den Formalitäten rund um die Gründung einer Limited Liability Company (LLC) oder einer Corporation.

 

Bei Bedarf bietet es noch weitere Dienstleistungen wie die Unterstützung bei Anträgen auf Visa, die Leben und Arbeiten in den USA ermöglichen, sowie Unternehmensberatungen. Kunden, die sich in Florida ansiedeln möchten, kann ALTON daneben bei der Suche nach passenden Gewerbeimmobilien unterstützen. Da bleibt von Anfang an mehr Zeit fürs eigentliche Geschäft.

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