Football-Warriors: Touch Down gegen die Leukämie

Die Schwalmstadt Warriors rufen am 25. Juni 2017 zu Typisierung bei der Stefan-Morsch-Stiftung auf.

Wenn die Schwalmstadt Warriors ins Football-Stadion in der Zwalmstraße 2 einlaufen, haben sie ziemlich breite Schultern. Das bringt die Schutzkleidung der Spieler so mit sich. Aber auch abseits des Spielfeldes zeigt das Team, dass man im Ernstfall auf die Mannschaft zählen kann. So rufen Spieler und der Hauptverein ESV Jahn Treysa beim nächsten Heimspiel am Sonntag, 25. Juni, 13 bis 16 Uhr,  zur ganz konkreten Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke auf: „Werde Lebensretter! Lass Dich typisieren!“

Jedes Jahr erkranken etwa 11 000 Menschen an Leukämie – allein in Deutschland. Viele sind Kinder oder Jugendliche. Wenn Chemo und Bestrahlung nicht helfen, ist eine Stammzelltransplantation die letzte Chance. Das funktioniert jedoch nur, wenn sich  gesunde Spender als mögliche Lebensretter zur Verfügung stellen.  In Spenderdateien wie der weltweit vernetzten Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands erster Stammzellspenderdatei, sind derzeit 29 Millionen Menschen registriert. Aber ist es oft ein Glücksfall, wenn sich ein passender Spender findet. Jörg Hebebrand von den Schwalmstadt Warriors erzählt: „Aufgrund von persönlicher Erfahrung einiger Spieler nehmen wir uns dieses Thema zu Herzen. Mit jedem neu gewonnenen Spender erhöht sich die Chance, dass einem an Leukämie erkrankten Menschen geholfen werden kann.“

Typisierung der Schwalmstadt Warriors

„Eine Typisierung ist ganz einfach“, erklärt Andrea Djifroudi, Sprecherin der Stefan-Morsch-Stiftung. „Man sollte sich  vorab über die Stammzellspende informieren. Der Verein hat dazu die Homepage der Stammzellspenderdatei auf seiner Internet-Seite verlinkt.“  Am Tag der Typisierung werden in einem Gesundheitsfragebogen die wichtigsten Ausschlusskriterien abgefragt – etwa schwere Vorerkrankungen, starkes Übergewicht und die Zahl der Schwangerschaften. Ist der Fragebogen ausgefüllt, wird eine Speichelprobe abgenommen. Die Probe wird im Labor der gemeinnützigen Stiftung analysiert und die für eine Transplantation wichtigen Gewebemerkmale (HLA-Werte) in der Spenderdatei der Stiftung gespeichert. Das bedeutet: „Die HLA-Werte, das Alter und Geschlecht sowie weitere transplantationsrelevante Werte werden anonym hinterlegt.“ Gemeinsam mit der Spendernummer werden sie an das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD) übermittelt, um für  weltweite Suchanfragen zur Verfügung zu stehen.

Info für Stammzellspender

Die erste deutsche Stammzellspenderdatei bietet die Registrierung auch online an. Foto: Stefan-Morsch-Stiftung

Jörg Hebebrand weiß: „Jeder junge Erwachsene bis 40 Jahre kann sich bei der Stefan-Morsch-Stiftung kostenlos als potenzieller Lebensretter typisieren lassen. Jugendliche ab 16 Jahren sollten das schriftliche Einverständnis der Eltern haben, sich an diesem Tag einen Abstrich der Mundschleimhaut nehmen zu lassen.“ Die Stiftungssprecherin ergänzt: „Wer älter als 40 Jahre ist, kann sich ebenfalls als Spender registrieren lassen. Dann bitten wir allerdings, darum die Kosten für die Registrierung von rund 40 Euro, die pro Spender anfallen, selbst zu tragen. Da wir die Erfahrung gemacht haben, dass ältere Spender nur noch sehr selten von den transplantierenden Kliniken ausgewählt werden. Als Stiftung stehen wir in der Verantwortung mit den uns anvertrauten Spendengeldern sinnvoll umzugehen.“

Kooperation mit der Stefan-Morsch-Stiftung

Jörg Hebebrand erwartet zum Spiel am Sonntag, 25. Juni, mehr als 500 Zuschauer. Seine Mannschaft will mit gutem Beispiel vorangehen und sich ebenfalls typisieren lassen: „Wir als Verein sind geübte Teamarbeiter. Vielleicht können wir auch helfen, dass an Leukämie erkrankte Menschen eine Chance auf Heilung bekommen. Deshalb: Lasst Dich typisieren!“

Mehr zum Thema „Wie werde ich Lebensretter? – einfach hier klicken

Informationen zum Footballspiel der Schwalmstadt-Warriors gegen die Neuwied Raiders gibt es auf Facebook oder über die Vereins-Homepage.

Sven Spiewak, der Running Back der Schwalmstadt warriors, hat 2016 Stammzellen bei der Stefan-Morsch-Stiftung gespendet. Seine Lebensretter-Geschichte lässt sich hier nachlesen.

Wie funktioniert eine Stammzellspende?

Um die Stammzellen beim Spender zu entnehmen, gibt es heute zwei Varianten: Bei der klassischen Methode der Knochenmark-Entnahme entnehmen Mediziner etwa 0,8 bis 1,5 Liter Knochenmark-Blut-Gemisch aus dem Beckenknochen des Spenders. Dieser Eingriff dauert zirka eine Stunde. Die zweite Methode ist die Entnahme peripherer Blutstammzellen aus dem Blut – ähnlich wie bei einer Plasmaspende. Dabei wird dem Spender vorher ein Stoff verabreicht, der die Stammzellen aus dem Knochenmark in das Blut übergehen lässt.

Ist eine Online-Registrierung möglich?

Über die Homepage der Stefan-Morsch-Stiftung (www.stefan-morsch-stiftung.de) kann man sich jederzeit als Stammzellspender erfassen lassen. Der Online-Registrierungsbutton auf der Startseite führt zur Einverständniserklärung. Ist sie ausgefüllt, bekommt man ein Registrierungsset zugeschickt. Hinweis der Stiftung: „Für Spender, die jünger als 40 Jahre sind, entstehen keine Kosten.“

Die Stefan-Morsch-Stiftung mit Sitz in Birkenfeld ist die erste Stammzellspenderdatei Deutschlands. Unter dem Leitmotiv “Hoffen – Helfen – Heilen“ bietet die gemeinnützige Stiftung seit 1986 Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke. Hauptziel der Stiftung ist, Menschen zu werben, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. So werden täglich Stammzell- oder Knochenmarkspender aus der stiftungseigenen Spenderdatei von mehr als 450 000 potentiellen Lebensrettern weltweit vermittelt. Die Stiftung ist Mitglied der Stiftung Knochenmark- und Stammzellspende Deutschland (SKD).

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