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Ängste? Zwänge? Was geschieht da eigentlich im Gehirn?

Ein Experten-Blick hinter die Kulissen von psychischen Störungen am Beispiel von Zwangs- und Angsstörungen – die im Grunde größte Gruppe solcher Störungen hierzulande!

Im Gehirn arbeiten viele Systeme eng miteinander zusammen, die sich gegenseitig ergänzen, kontrollieren und wechselseitig voneinander abhängig sind; vorzugsweise ist alles dabei im Gleichgewicht. Dieses Ausgewogenheit ist für die Stabilität und Widerstandskraft (Resilienz) unsere Psyche und Physis lebensnotwendig. Ist dieses Gleichgewicht gestört, kommt es je nach Vulnerabilität des Betroffenen zur Störung; sehr häufig dann als Angst- und / oder Zwangsstörungen.
Bei einem solchen Ungleichgewicht, einem Serotoninmangel, ist das Zusammenspiel der Nerven, Synapsen und Neurotransmitter gestört. Gerne verschreiben Ärzte hier Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI). Diese SSRIs verstärken die Wirkungsweise des körpereigenen Serotonins. Allerdings wirken diese Psychopharmaka meist erst nach einigen Wochen und dann nur bei etwa der Hälfte der Patienten! Das alles -selbst bei einer Einnahme von einem Zeitraum über ein oder zwei Jahre- bei einer Rückfallquote von an die 90 % !
Hinzu kommt: Es ist bis heute noch unklar, was genau bei diesen Präparaten direkt oder indirekt wirksam auf die (Zwangs-) Störung ist. Es wird unter anderem auch vermutet, dass die Schlafverbesserung, die bei der Einnahme oft mit einhergeht, ursächlich für eine Verbesserung sein kann. Außerdem Vorsicht: Die Nachweisbarkeit im Blut ist nicht immer gegeben. Schon gar nicht in den ersten Wochen der Einnahme. Die Forschung hat da noch immer reichlich Bedarf. Immerhin ist man sich derweil sicher, wo im Hirn der Schauplatz des Geschehens ist bei einer solchen Störung!
Kleine Triggerwarnung:
Jetzt wird es etwas gruselig: Man schneide – jetzt mal rein gedanklich- das Gehirn genau mittig durch. Ziemlich genau in der Mitte oberhalb des Balkens, lateinisch Corpus Callossum, befindet sich der Gyrus Cinguli. Unter anderem hat dieses System die Aufgabe, unsere kognitiven Fähigkeiten und unsere Anpassungsfähigkeit zu bewahren. Bei einer Störung in diesem System verliert man/frau genau diese kognitiven Fähigkeiten.

Das bedeutet praktisch:
Im Alltag müssen wir ja ständig zwischen wichtig und unwichtig unterscheiden. Auf dem Weg zum Zeitungskiosk begegnen wir Autos, Passanten, Radfahrern, Hunden, Kindern, Fliegen, Flecken auf dem Fußweg, was auch immer -alles irrelevant für uns auf dem Weg zu unsere Zeitung. Unser Cinguläres System entscheidet für uns dabei -für uns völlig unbewusst und unbemerkt-, was für uns auf unserem Weg zum Kiosk wirklich wichtig ist und was nicht.
Ist das System aber gestört, und das ist bei solch einer Störungen ja so der Fall, dann „verhaftet“ man sozusagen ganz plötzlich zum Beispiel bei an sich völlig unwichtigen Dingen: dem Fleck auf dem Fußweg, dem Strich auf der Straße, der Laterne oder den Pflastersteinen, die dann als Zwang zum Beispiel gezählt werden, und das Leiden beginnt.
Gleiches gilt zum Beispiel auch für das Händewaschen, sind sie wirklich sauber geworden? Oder in der Küche: Ist der Herd wirklich aus, die Fenster und die Türen wirklich zu?
Der Zwang hat dabei auch noch einen ganz anderen Aspekt: Oft tritt er auf, wenn wir das Gefühl verspüren, keine Kontrolle zu haben und hat dann für den Betroffenen tatsächlich eine Art „Halt-gebende-Funktion“. Der Zwang ist nervig, aber verlässlich und gibt tatsächlich dem Betroffenen auf seine Art auch Stabilität. LOSLASSEN ist hier das A und O und eben genau deswegen auch so schwierig.
Der Zwang ist also eine Art Angst-Bewältigung-Szenario und zeigt sich über Zwangsgedanken oder eben auch Zwangshandlungen. Genau betrachtet kann Angst die Ursache sein von einem Zwang, aber auch die Folge, weil der Betroffene wiederum Angst hat, durch seinen Zwang etwas Unerwünschtes zu tun.
Therapeutisch notwendig bedeutet das ganz pragmatisch: Da muss ein Gegengewicht her! Was das genau ist, ist in jedem Fall ganz individuell und unterschiedlich. Aber große Ziele, positive Aufgaben und Visualisierungen (MEDIVISIONEN), neue und alte Hobbys, Sport und Bewegung sowie auch ein gefestigter Glaube können hier oft Wunder wirken.

Norbert Stolze M.A. steht mit seinem LSI, dem Leib & Seele Institut (Coaching, Psychotherapie, Texte) bereits seit vielen Jahren für besonders hohe Qualität, herausragende Expertisen (insbesondere in Zwängen, Ängsten, Traumata, Zwangsgedanken und Ernährung), spannende Veröffentlichungen und stets erfolgreiche, zielgenaue individuelle und innovative Wege & Lösungen.
Sein Buch „EIN-WORT-WUNSCH-MEDITATIONEN“ zeigt, wie Neuro-Linguistisches Programmieren (NLP) sehr einfach und praktikabel von jedem sofort anwendbar ist:
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Bildquelle: Foto von Anna Shvets von Pexels

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