Erzieherinnen und Erzieher sind gesundheitlich stark belastet

  Erzieherinnen und Erzieher sind gesundheitlich stark belastet

Foto: Konzept-e

Der Beruf der Erzieherin bzw. des Erziehers gilt als gesundheitlich stark belastend. Im Gesamtvergleich des Öffentlichen Dienstes sind krankheitsbedingte Ausfallzeiten von Erzieherinnen und Erziehern überdurchschnittlich hoch. Das Forschungsprojekt „STEGE – Studie zu Strukturqualität und Erzieher-Innengesundheit in Kindertagesein-richtungen“ von Susanne Viernickel und Anja Voss, Professorinnen an der Alice Salomon Hochschule (ASH), Berlin, hat den Einfluss der Rahmen-bedingungen auf die Gesundheit der Pädagoginnen und Pädagogen untersucht. Ergebnis: Strukturelle Verbesserungen sind dringend nötig. Die beiden Autorinnen präsentieren ihre Ergebnisse auf dem Kongress „Invest in Future“ ( www.invest-in-future.de ) am 14.10.2013 in Stuttgart.

Stuttgart, 6. Juni 2013 – Infekte, Rückenschmerzen (Muskel-Skelett-Erkrankungen) und ins-besondere psychische Belastungen führen Studien zufolge zu hohen Ausfallzeiten des Personals in Kindertageseinrichtungen. Seit Einführung der Bildungsprogramme für den frühkindlichen Bereich im Jahr 2004 müssen Pädagoginnen und Pädagogen neben Erziehungsaufgaben zunehmend auch Bildungsansprüche erfüllen. Es wird von ihnen zudem ein hohes Maß an Selbst-Reflexivität und forschender Haltung erwartet, sie sollen offen und wertschätzend mit der Verschiedenartigkeit und den unterschiedlichen Bedürfnissen der Kinder umgehen, eigenverantwortlich handeln sowie flexibel und sensibel situationsbezogen reagieren können. „Wir fanden heraus, dass sich – je nach Ausbildung und beruflicher Kompetenz – viele Erzieherinnen und Erzieher überfordert fühlen“, so Projektleiterin Anja Voss. „Umgekehrt stellte sich aber auch heraus, dass berufliche Kompetenz – neben Selbstwirksamkeit und Identifikation mit dem Beruf – als stärkste persönliche Ressource erlebt wird.“

Strukturelle Rahmenbedingungen können negativ oder positiv wirken
Unter Strukturqualität fasst man neben rechtlichen, sozialen und organisatorischen Rahmenbedingungen auch die finanzielle, materielle und personelle Ausstattung (Einkommen, Fachkraft-Kind-Relation, Gruppengröße, Alterszusammensetzung, Be-rufserfahrung, Qualifikation, Höhe der Fluktuation und Raumangebot) zusammen.

Die Einstellung gegenüber diesen strukturellen Rahmenbedingungen ist ambivalent. Je nach grundsätzlicher Haltung gegenüber dem ErzieherInnen-Beruf können sie als bereichernd oder belastend empfunden werden. Die Einen motiviert die Vielfalt der Anforderungen, andere empfinden sie als überfordernd, oder die Arbeit mit Kindern wird z.B. grundsätzlich als sinnstiftend und erfüllend erlebt, andererseits werden gleichzeitig manche Kinder als anstrengend empfunden.

Zusammenhänge zwischen Struktur und Gesundheit erstmals untersucht
Der Zusammenhang zwischen Rahmenbedingungen auf der einen und Belastung (bzw. Ressource) und negativer (bzw. positiver) Wahrnehmung von Beanspruchung auf der anderen Seite wurde erstmals untersucht. Wichtige persönliche Ressourcen für lösungsorientiertes Handeln sind der Studie zufolge die berufliche Kompetenz, Selbstwirksamkeitsüberzeugung und die Identifikation mit dem Beruf. Wie lässt sich nun die Gesundheit konkret fördern? Es sind dies die Handlungsfelder Ressourcen (erkennen und fördern), Organisationsentwicklung, betriebliches Gesundheits-management, Arbeits- und Gesundheitsschutz.

Die Autorinnen Susanne Viernickel und Anja Voss haben für diese vier Handlungsfelder konkrete Maßnahmen formuliert, die sie auf dem Kongress Invest in Future am Montag, den 14.10.2013 von 14.00 bis 15.45 Uhr in Stuttgart vorstellen. Am Dienstag, 15.10.2013, präsentieren Susanne Viernickel und Iris Nentig-Gesemann im ASH-Forum ihre Forschungsergebnisse zum „Schlüssel zu guter Erziehung, Bildung und Betreuung“: 13.45 bis 15.30 Uhr.

Der Kongress Invest in Future
Der Zukunftskongress für Bildung und Betreuung Invest in Future steht 2013 unter dem Motto „Masse und Klasse – Wie sichern wir die Qualität in der Kinderbetreuung“? Am 14. und 15.Oktober 2013 diskutieren im Haus der Wirtschaft in Stuttgart rund 300 Fachleute aus Wirtschaft, Wissenschaft, Pädagogik und Politik, um ihr Wissen zu erweitern, neue Trends und bildungspolitische Weichenstellungen zu diskutieren und um Kontakte zu knüpfen.

Das Vortragsprogramm wird fortlaufend aktualisiert und ist abrufbar unter: www.invest-in-future.de
Kongress-Logo und Bildmaterial zum Download unter: www.invest-in-future.de („Presse“ – „Bildmaterial“).

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Das Konzept-e Netzwerk ist seit seiner Gründung 1988 kompetenter Partner für Kommunen und Unternehmen in Bildungs- und Sozialfragen. Der Aufbau und Betrieb öffentlicher und betriebsnaher Kindertagesstätten mit hohem Qualitäts- und Bildungsstandard sowie deren Organisationsentwicklung sind die wichtigsten Geschäftsfelder. Heute gehören zum Netzwerk 30 Kitas, zwei Grundschulen, zwei Freie Duale Fachschulen für Erzieherinnen und Erzieher sowie die Entwicklung von Konzepten zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege. Der Anspruch einer qualitativ hochwertigen Bildung und Betreuung ist in der eigenen element-i-Pädagogik formuliert. Um diese Bildung und Betreuung allen Kindern zu ermöglichen, wurde 2011 die element-i-Bildungsstiftung ins Leben gerufen.

Das Konzept-e Netzwerk beschäftigt bundesweit 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zu ihm gehören die Trägervereine Kind e.V. Stuttgart, Kind und Beruf e.V., Konzept-e für Kindertagesstätten gGmbH und die Konzept-e für Schulen gGmbH

Das Konzept-e Netzwerk veranstaltet jährlich den Kongress Invest in Future, der die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die zeitgemäße Betreuung, Erziehung und Bildung von Kindern von 0 bis 10 Jahren in den Fokus nimmt. Er findet das nächste Mal am 14. und 15. Oktober 2013 in Stuttgart statt.

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